Beim Verreisen rechtzeitig ans Impfen denken

Beim Verreisen rechtzeitig ans Impfen denken

Wenn Sie eine Fernreise mit Ihrem Säugling oder Kleinkind planen, sollten Sie sich überlegen, welche Impfungen sinnvoll sind. Wenden Sie sich in dieser Angelegenheit an Ihren Kinderarzt oder lassen Sie sich in einer der vielen Anlaufstellen für Tropenmedizin ausführlich beraten (zum Beispiel das Tropeninstitut in Wien (http://www.tropeninstitut.at/)  bzw. das Zentrum für Reisemedizin in ganz Österreich).
Grundsätzlich gilt, dass Fernreisen mit Kindern unter einem Jahr mit großen Schwierigkeiten verbunden sind. Vermeiden sie mit Ihrem Säugling eine Reise in Gebiete mit niedrigen medizinischen Standards und mangelhafter Infrastruktur, wie dies in Entwicklungsländern der Fall ist.

Reisediarrhoe

Für kleine Kinder können Infektionen, die Erwachsene in der Regel gut überstehen, gefährlich bis lebensbedrohlich sein. Als Beispiel sei hier die häufig auftretende akute Durchfallerkrankung (Reisediarrhoe) zu nennen, die bei Kleinkindern und Säuglingen bereits nach kurzer Zeit zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust und Nährstoffmangel führen kann und die Konsultation eines Arztes oft unumgänglich macht.

Daher ist es ratsam, mit Kindern unter einem Jahr Reisen innerhalb des westeuropäischen Raumes zu planen, nicht zuletzt wegen der kurzen Flugzeiten.
Sollten Sie sich jedoch trotzdem zu einer Fernreise mit Kleinkind entschließen, sollten Sie nachfolgende Empfehlungen berücksichtigen.

Reiseimpfungen

Grundsätzlich werden Reiseimpfungen in drei Gruppen unterteilt. So gibt es zum einen Routineimpfungen, die jene Impfungen wie die gegen Diphterie, Kinderlähmung oder Masern umfassen und die entsprechend des österreichischen Impfplans empfohlen werden. Des weiteren werden gewisse Reiseimpfungen angeraten, die solche Erkrankungen abdecken, denen man sich im Zuge der Reise vermehrt aussetzt. Zuletzt gibt es vorgeschriebene Impfungen, die von der Zieldestination für die Einreise verpflichtend vorgeschrieben werden.

Diphterie, Tetanus, Kinderlähmung und Hepatitis B

Idealerweise wird mit den benötigten Impfungen vier bis sechs Wochen vor Reiseantritt begonnen.
Halten Sie zu diesem Zweck den Impfpass Ihres Kindes bereit. In der Regel sind fast alle Kinder, die älter als ein Jahr sind, gegen Diphterie, Tetanus, Kinderlähmung und Hepatitis B geimpft. Bestehen bei Kindern unter einem Jahr bezüglich dieser Erkrankungen noch Impflücken, sollten diese vor Reiseantritt unbedingt geschlossen werden.

 

Beim Verreisen rechtzeitig ans Impfen denken

Masern, Mumps und Röteln

Falls Ihr Kind noch nicht gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft ist, sollten Sie dies dringend nachholen, da das Infektionsrisiko beispielsweise in den Tropen viel größer ist als in Industrieländern. Für gewöhnlich erfolgt diese Impfung etwa um den neunten Lebensmonat, sie kann im Bedarfsfall aber um bis zu drei Monate vorgezogen werden.

Typhus, Cholera

Essen Kinder bereits mit den Eltern mit, ist auch eine Impfung gegen Darminfektionen wie Typhus und Cholera angezeigt. Dabei ist zu beachten, das Kinder für diese Impfung mindestens zwei Jahre alt sein müssen. Wird Ihr Kind noch gestillt bzw. ausschließlich mit dem Fläschchen ernährt, kann diese Impfung ausgelassen werden.

Hepatitis A

Wichtig ist auch eine Impfung gegen Hepatitis A, da das Infektionsrisiko beispielsweise in den Tropen um mehr als das Hundertfache erhöht ist.

Gelbfieber

Ist Ihr Kind jünger als ein Jahr, ist es nicht empfehlenswert, es auf Reisen in Gelbfieberregionen wie Südamerika oder das tropische Afrika mitzunehmen, da die entsprechende Impfung erst ab einem Alter von einem Jahr durchgeführt werden kann.

Meningokokkenmeningitis

Eine nicht nur für Säuglinge höchst problematische Erkrankung ist die Meningokokkenmeningitis, die in vielen afrikanischen Ländern, Nepal und Indien mit hundertfach höherem Risiko als in westlichen Industrieländern auftritt. Sie wird per Tröpfcheninfektion übertragen.

Malaria

Ein ganz erhebliches Risiko bei einer Reise in tropische Länder stellt Malaria dar, die als besonders gefährlich gilt. Daher ist es speziell für Kinder sehr wichtig, sich einer entsprechenden Prophylaxe zu unterziehen. Kleinkinder und vor allem Säuglinge haben jedoch in der Regel große Probleme damit, die teils sehr bitter schmeckenden Tabletten zu schlucken.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/impfungen/reiseimpfungen

 

Fotocredit: sfeichtner, Africa Studio /Shutterstock.com

Keine Kommentare

Kommentarbereich ist geschlossen.

Meist gelesene Beiträge

Noch keine Daten vorhanden.