Familie tobt im Park

So gründen Sie eine Patchwork-Familie

Wie aus zwei Singles mit Kindern Familie 2.0 wird

Seit Jahren steigt die Scheidungsrate in Österreich. Das Ergebnis sind Singles mit Kindern auf der Suche nach einem neuen Partner. Nicht selten finden Sie die neue Liebe in jemandem, der ebenfalls Kinder mit in die Beziehung bringt. Wie der Einstieg in die Patchwork-Familie funktioniert und was Sie beachten sollten, lesen Sie hier.

Den richtigen Zeitpunkt wählen

Sie sind verliebt, Sie haben Schmetterlinge im Bauch, Selbstverständlich möchten Sie jede freie Minute mit Ihrem neuen Partner verbringen. Doch Sie sollten sich nicht hinreißen lassen, Ihre Kinder zu vernachlässigen, nur um mehr Zeit mit Ihrem neuen Partner zu verbringen. Sicher fühlen sich Ihre Kinder auch bei den Großeltern wohl, doch Sie laufen Gefahr, dass Ihre Kinder Sie zu sehr vermissen. Möchten Sie Ihren Kindern den neuen Partner vorstellen, könnte schon vorab eine negative Stimmung gegen ihn entstehen. Ihre Kinder werden nämlich durchschauen, dass Sie in der Zeit, in der Sie nicht bei ihnen waren, bei ihm waren. Sie könnten also denken, dass der neue Mann oder die neue Frau in Ihrem Leben ihnen Mama bzw. Papa wegnehmen könnte. Was, wenn Sie es genau betrachten, schon passiert ist.

Den richtigen Zeitpunkt für das erste Treffen müssen Sie für sich finden. Grundsätzlich sollte es eine entspannte Situation sein. Machen Sie kein großes Drama um den Neuankömmling, weder im Vorfeld noch beim Treffen an sich. Führen Sie Ihre Kinder aber auch nicht an der Nase herum. Lassen Sie sie wissen, dass Sie einen neuen Menschen treffen werden, der Ihnen sehr wichtig ist.

 

So gründet man eine Patchwork-Familie

Patchwork Familien – mehr als ein Papa und eine Mama

Wichtig ist, dass der Familienzuwachs in keiner Weise einen Ersatz darstellen darf. Pflegen die getrennten Eltern ein gutes Verhältnis zueinander, ist das für das Kind am besten. So kann auch der Elternteil, der nicht mehr im gemeinsamen Haushalt wohnt, seine Rolle im Leben seines Kindes weiter einnehmen. Die Gefahr, dass der neue Partner als Ersatz ins Leben eines Kindes kommt, stellt sich so weniger. Kinder, die weiterhin ein gutes Verhältnis zu ihrem Papa oder ihrer Mama haben, werden demnach weniger fürchten, dass sie das neue Mitglied in der Familie als Ersatz-Mama oder Ersatz-Papa annehmen müssen.

Patchwork Familien – Das Kennenlernen

„Wir werden am Samstag einen Ausflug machen und ich möchte jemanden mitbringen, der mit sehr wichtig ist“, so oder so ähnlich können Sie Ihre Kinder auf die Begegnung mit Ihrem neuen Partner vorbereiten.

Es empfiehlt sich, die Begegnung erst auf den neuen Partner zu beschränken. Hat dieser auch Kinder, sollten Sie diese nicht beim selben Treffen kennenlernen, bei dem Ihr neuer Partner Ihre Kinder trifft.

Die Stimmung beim Treffen sollte entspannt sein. Unternehmen Sie etwas gemeinsam, wobei die Kinder abgelenkt sind und es nicht zu großem Misstrauen der neuen Person gegenüber kommt. Fragen Ihrer Kinder rund um den neuen Partner sollten Sie vorher beantworten.

Trotzdem können Ihre Kinder ihm mit Misstrauen begegnen. Der neue Partner kann dann nur versuchen, die ablehnende Haltung nicht auf sich persönlich zu beziehen. Die Gefühle des Kindes richten sich gegen die Rolle, die der neue Partner übernimmt, nicht gegen den Menschen selbst. Kinder benötigen Zeit, um sich auf die neue Situation einzulassen und um über die Trennung der Eltern hinwegzukommen.

Nach dem ersten Treffen sollten Sie die Ereignisse nicht überstürzen. Viele Paare machen den Fehler, zusammenzuziehen und die Kinder vor vollendete Tatsachen zu stellen. Dies kann für Kinder traumatisch sein. Der neue Partner sollte, bevor er in die Familie einzieht, erst das Vertrauen Ihrer Kinder gewinnen und diese kennenlernen. Sehen Sie es auch als eine besondere Zeit, in der Sie Ihren neuen Partner besser kennenlernen können.

 

Autor: Redaktion/Kerstin

Fotocredit: Sergiu Birca, Kanea /shutterstock.com

 

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