Baby und Kleinkind Impfplan

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Baby und Kleinkind Impfplan

Die wirksamste Maßnahme zur Prävention zahlreicher viraler oder bakterieller Infektionskrankheiten sind Impfungen. Das Service Baby und Kleinkind Impfplan bietet einen Überblick über die wichtigsten Schutzimpfungen im ersten Lebensjahr. Dem Plan kann entnommen werden, welche Impfung in welchem Alter verabreicht werden kann, ob die Impfung aus mehreren Teilen besteht und ob sie kostenfrei ist. Das Alter des Kindes wird dabei in Lebenswochen und -monaten angegeben. Um die Anzahl der für Säuglinge schmerzhaften Injektionen so gering wie möglich zu halten, werden einige Impfungen als Kombinationsimpfungen angeboten.

Rotavirus

Übertragung: Die Übertragung des äußerst ansteckenden Virus erfolgt fäkal-oral: Die Erreger werden in großer Zahl über den Stuhl des Erkrankten ausgeschieden und über Schmierinfektion (zum Beispiel durch mit Stuhl kontaminierten Gegenständen wie Spielzeug oder verunreinigten Handtücher) übertragen. Gelegentlich erfolgt eine Ansteckung auch durch Tröpfcheninfektion (zum Beispiel durch Niesen).
Inkubationszeit: Die Inkubationszeit beträgt wenige Tage. Fast alle Krankheitsfälle ereignen sich in der kalten Jahreshälfte.
Symptome: Erbrechen, Fieber, wässriger Durchfall, oft auch verminderter Appetit und Bauchschmerzen. Vor allem bei Babys und Kleinkindern kann eine Erkrankung mit Rotaviren problematisch sein, da die Gefahr der Dehydratation besteht. Dieser kann durch Trinken nur schwer entgegengewirkt werden, da nach Flüssigkeitsaufnahme meist sofort wieder erbrochen wird. Daher ist bei etwa 5% der Erkrankungen ein Krankenhausaufenthalt vonnöten. Ungefähr einer halben Million Kinder unter fünf Jahren jährlich kostet die Erkrankung das Leben – mit der überwiegenden Mehrheit in Entwicklungsländern (mit niedrigen Hygienestandards, in denen die Impfung nicht verfügbar ist).
Prophylaxe: Neben Einhaltung ausreichender Hygienestandards ist vor allem eine Impfung die wirksamste Methode zur Vorbeugung: Sie besteht aus mehreren Teilen und ist als Schluckimpfung verfügbar. Es gibt zwei bzw. drei Teilimpfungen (je nach Impfstoff), die in Abständen von jeweils vier Wochen verabreicht werden, wobei die Immunisierung spätestens bis zur 32. Lebenswoche abgeschlossen sein sollte. Es ist möglich, dass das Baby bzw. Kleinkind trotz Schutzimpfung mehrmals an einer Infektion mit Rotaviren erkranken kann, allerdings mit deutlich milderem Krankheitsverlauf. Es können nach der Impfung Nebenwirkungen wie Fieber, und leichtem Durchfall und Erbrechen auftreten.
Kosten: Die Impfung ist kostenfrei.

Sechsfachimpfung: Diphtherie, Tetanus, Pertussis (Keuchhusten), Poliomyelitis (Kinderlähmung), Haemophilus influenzae B, Hepatitis B:

Die Sechsfachimpfung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis Haemophilus influenzae B und Hepatitis B kann ab dem 3. Lebensmonat verabreicht werden. Sie besteht aus drei Teilimpfungen, wobei zwischen erster und zweiter Teilimpfung ein Monat liegen sollte. Die dritte Teilimpfung erfolgt nach einem halben Jahr. Die Impfung erfolgt bei Säuglingen und Kleinkindern intramuskulär in den Oberschenkel. Die Schutzdauer der Impfung beträgt etwa zehn Jahre.
Mögliche Nebenwirkungen der Sechsfachimpfung sind Rötung und/oder Schwellung der Einstichstelle, Durchfall, Appetitverlust, Erbrechen oder Fieber.
Kosten: Die Impfung ist kostenfrei.

  • Diphtherie

Übertragung: Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Eine Ansteckung ist auch über gesunde Bakterienträger möglich.
Inkubationszeit: Zwischen Ansteckung und Krankheitsausbruch vergehen wenige Tage.
Symptome: Halsentzündung bzw. Kehlkopfentzündung mit Schluckbeschwerden, manchmal begleitet von Husten und Atemnot. In seltenen Fällen kann es zu einer Beteiligung des Herz-Kreislauf-Systems, des Nervensystems und der Nieren kommen. Die Erkrankung kann im schlimmsten Fall zum Tode führen.
Impfung: Der Diphtherie-Impfstoff enthält das abgeschwächte Gift des Diphterie-Erregers. Das Immunsystem des Säuglings. bzw. des Kleinkindes produziert daraufhin Abwehrstoffe, die das Bakteriengift dann bei einer tatsächlichen Ansteckung mit Diphtherie neutralisieren können.

  • Tetanus (Wundstarrkrampf)

Tetanus ist eine Erkrankung des Nervensystems, die durch das Nervengift des Bakteriums Clostridium tetani ausgelöst wird.
Übertragung: Der bakterielle Erreger (Clostridium tetani) kommt in menschlichen und tierischen Ausscheidungen, Schmutz, Staub und Erde vor. Der Eintritt erfolgt selbst über kleine Wunden.
Symptome: Das vom Erreger Clostridium tetani produzierte Nervengift führt zur krampfartigen Erstarrung der gesamten Muskulatur. Insbesondere die Starre der Atemmuskulatur kann zum Tod führen. Die Todesrate liegt selbst in Industrienationen bei bis zu 10-20 %. Eine einmal überstandene Erkrankung führt nicht zur Immunisierung, schützt also nicht vor künftigen Infektionen.
Impfung: Der Sechsfach-Impfstoff enthält unter anderem das abgeschwächte Gift des Erregers, wodurch eine Immunisierung eintritt. Erfolgt eine Infektion durch den tatsächlichen Erreger, kann das Immunsystem das Bakteriengift neutralisieren, es kommt zu keinem Krankheitsausbruch.

  • Pertussis (Keuchhusten)

Übertragung: Diese Infektionskrankheit wird durch Tröpfcheninfektion übertragen.
Auslöser ist das Bakterium Bordetella pertussis.
Inkubationszeit: Die Inkubationszeit beträgt ein bis zwei Wochen, selten bis zu drei Wochen.
Symptome: Neben den charakteristischen starken Hustenanfällen auch Schnupfen und Halsschmerzen oder Fieber.
Komplikationen: Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern besteht die Gefahr eines Atemstillstandes, der tödlich verlaufen kann. Des Weiteren können Komplikationen wie Mittelohr- und Lungenentzündung sowie in seltenen Fällen Krampfanfälle auftreten.

  • Poliomyelitis, auch: Polio (Kinderlähmung)

Übertragung: Dabei handelt es sich um eine Virusinfektion. Die Übertragung erfolgt fäkal-oral (Schmierinfektion), und durch Tröpfcheninfektion.
Inkubationszeit: Zwischen Ansteckung und Krankheitsausbruch vergehen in der Regel ein bis zwei Wochen.
Krankheitsverlauf: Die Erkrankung kann symptomlos verlaufen, sie kann jedoch auch zu den namensgebenden Lähmungen, vornehmlich der Extremitäten, kommen. Erfolgt ein Befall der Atemmuskulatur, führt dies zum Tod. Der Krankheitsverlauf lässt sich in der Regel jedoch grob in zwei Phasen einteilen.
Erste Phase: grippeähnliche Symptomatik mit Halsschmerzen, sowie Durchfall und Erbrechen.
Zweite Phase: Hohes Fieber, Kopf-, Rücken- und Muskelschmerzen, Lähmung – vor allem der unteren Extremitäten. Hier ist eine intensivmedizinische Behandlung im Krankenhaus erforderlich.
Infektionen, die mit Lähmungserscheinungen einhergehen, führen zwei bis 20 Prozent der erkrankten Kinder zum Tod. Bei einem Teil der Betroffenen bleiben nach der Erkrankung Restlähmungen unterschiedlicher Ausprägung zurück.

  • Haemophilus influenzae B

Übertragung: Übertragen wird diese Erkrankung durch Tröpfcheninfektion. Es handelt sich dabei um eine bakteriell verursachte Erkrankung. Neben immungeschwächten Personen sind vor allem Kinder unter fünf Jahren gefährdet.
Symptome: Fieber, Infektion des Rachenraumes, Mittelohrentzündung, Bronchitis und Lungenentzündung.
Komplikationen: Meningitis, die zu teils schweren Behinderungen bis hin zum Tod führen kann. Eine weitere Komplikation ist die Epiglottitis, die zum Erstickungstod führen kann.
Behandlung: Da der Erreger zunehmend Resistenzen gegen Antibiotika entwickelt und sich eine wirksame Behandlung daher immer schwieriger gestaltet, ist eine Prophylaxe in Form einer Impfung besonders wichtig.

  • Hepatitis B

Übertragung: Eine Übertragung erfolgt über Körperflüssigkeiten wie etwa Blut. Bei Infizierten Personen mit sehr hoher Virenlast im Blut können die Erreger auch durch Speichel, Urin, Tränensekret oder Muttermilch übertragen werden.
Inkubationszeit: Die Inkubationszeit beträgt ein bis sechs Monate.
Symptome: Hepatitis B ist eine durch das Hepatitis-B-Virus ausgelöste entzündliche Lebererkrankung, an der jährlich weltweit etwa eine Million Menschen sterben.
Therapie: Die Therapie gestaltet sich schwierig, weshalb die Prophylaxe in Form einer Impfung äußerst wichtig ist.
Impfung: Wird im Rahmen der Sechsfachimpfung im Säuglingsalter (ab dem 3. Lebensmonat) intramuskulär in den Oberschenkel verabreicht. Auffrischungsimpfung zwischen dem 7. und 13. Lebensjahr, danach wird von einer lebenslangen Immunisierung ausgegangen.

Pneumokokken

Übertragung: Übertragen werden Pneumokokken durch Tröpfcheninfektion. Etwa 50 % der Bevölkerung trägt die Keime in sich, wobei der Erreger bei gesunden Menschen in der Regel keine Symptome hervorruft. Bei Kleinkindern, älteren Menschen und anderen Personen mit geschwächtem Immunsystem können jedoch gefährliche Entzündungen auftreten.
Symptome: Bei Kleinkindern verursachen Pneumokokken-Infektionen Mittelohrentzündungen. Dabei können sich die Erreger auch auf angrenzende Areale ausdehnen und eine eitrige Pneumokokken-Meningitis hervorrufen, die eine hohe Sterblichkeitsrate aufweist.
Weitere Komplikationen stellen die durch Pneumokokken verursachte Lungenentzündung sowie die Beteiligung von Herzbeutel und Rippenfell dar. Im schlimmsten Fall verläuft eine Pneumokokken-Infektion sehr aggressiv und führt trotz intensivmedizinischer Versorgung zu Tod.
Impfung: ab dem 3. Lebensmonat. Zur Grundimmunisierung sind dann drei Teilimpfungen nötig, die im 3. 5. Und 12. Lebensmonat verabreicht werden. Sie kann gleichzeitig mit der Sechsfachimpfung gegeben werden.

Masern, Mumps, Röteln

  • Masern

Übertragung: Übertragen werden Masern durch Tröpfcheninfektion. Nur wenn die stillende Mutter vor Masern geschützt ist, bewahren die Antikörper der Mutter auch den Säugling bis zu einem Alter von 4 bis 6 Monaten vor einer Erkrankung.
Inkubationszeit: Die Inkubationszeit beträgt ungefähr 10 Tage, nach etwa zwei Wochen tritt der für Masern typische Hautausschlag auf.
Symptome: Neben dem charakteristischen Hautausschlag treten auch starke Erkältungssymptome, Lichtempfindlichkeit und Fieberschübe mit hohem Fieber bis. ca. 41°C auf, manchmal auch Halsschmerzen. Bei Erwachsenen ist der Krankheitsverlauf in der Regel schwerer als bei Kindern.
Komplikationen: Eine besonders schwerwiegende Komplikation stellt die postinfektiöse Masernenzephalitis dar, eine Gehirnentzündung, die in zehn bis 20% der Fälle zum Tod führt und in vielen Fällen mit bleibenden neurologischen Schäden einher geht. Sie tritt mit einer Häufigkeit von etwa einem bis zwei von 1000 an Masern erkrankten Personen auf.

Übertragung: Diese Viruserkrankung wird durch Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen.
Inkubationszeit: Zwischen Ansteckung und Krankheitsausbruch vergehen etwa 2 bis 4 Wochen.
Symptome: Entzündung der Ohrspeicheldrüse, es können jedoch auch andere Drüsen, wie etwa weitere Speicheldrüsen des Mundraumes, in seltenen Fällen die Bauchspeicheldrüse betroffen sein. In weiterer Folge kann daraus Diabetes entstehen. Etwa 10 % der Erkrankten erleidet zudem eine Gehirnhautentzündung. Eine weitere Komplikation ist die Schädigung des Hörnervs, die zu Schwerhörigkeit bis hin zu Taubheit führen kann.

  • Röteln

Übertragung: Bei Röteln handelt es sich um eine Virusinfektion, die durch Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen wird. Röteln können von schwangeren Frauen auf ihr noch ungeborenes Kind übertragen werden und für dieses katastrophale Folgen haben.
Inkubationszeit: Die Inkubationszeit beträgt zwei bis drei Wochen
Symptome: Erkältungssymptome, leichtes Fieber. Dann hellroter Ausschlag, der sich meist vom Ohr ausgehend über den ganzen Körper ausbreitet. Es kommt zu Lymphknotenschwellungen im oberen Bereich des Körpers.

Eine Schutzimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) kann ab dem vollendeten 9. Lebensmonat verabreicht werden. Es ist ein Kombinationsimpfstoff für Masern-Mumps-Röteln verfügbar. Die Impfung besteht aus zwei Teilimpfungen, mit einem Abstand von mindestens drei Monaten verabreicht werden sollten. Erfolgt die Impfung nach dem vollendeten ersten Lebensjahr, wird der zweite Teilimpfung nach mindestens vier Wochen verabreicht. Der Schutz gegen diese drei Erkrankungen hält sehr wahrscheinlich ein Leben lang.
Kosten: Kostenfrei

Meningokokken ACWY, Meningokokken B und Meningokokken C

Übertragung: Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Bei Meningokokken handelt es sich um Bakterien, die eine Hirnhautentzündung hervorrufen können. Es gibt verschiedene Stämme von Erregern: In Mitteleuropa medizinisch relevant sind die Stämme A, B, C und die deutlich seltener auftretenden Stämme W und Y.
Inkubationszeit: Die Inkubationszeit beträgt zwei bis zehn Tage.
Symptome: Die Krankheitsverläufe sind unterschiedlich schwer und können bis hin zum Tod führen. Die Symptome umfassen hohes Fieber, starke Kopfschmerzen sowie Nackensteife, Übelkeit und Erbrechen. Bei Säuglingen kommt es unter anderem zu Apathie, Nahrungsverweigerung und Schreien bei Berührungen. Wenn eine Behandlung nicht rasch erfolgt, sind mögliche Spätfolgen einer Erkrankung unter anderem Epilepsie, Hörverlust oder Lähmungen. Eine schwere Komplikation ist die Meningokokken-Sepsis. Diese kann innerhalb kürzester Zeit zum Tod durch zu Herz-Kreislauf-Versagen führen.
Impfung: Es ist ein 4-fach-Impfstoff gegen die Stämme A, C, W und Y verfügbar, allerdings regt dieser das Immunsystem von unter zweijährigen Kindern nicht ausreichend zur Immunisierung an. Des Weiteren gibt es noch einen etwas anders gebauten Impfstoff gegen den C-Stamm alleine sowie seit kurzem einen Impfstoff gegen den B-Stamm.
Kosten: Impfung nicht im kostenfreien Impfprogramm enthalten.

FSME (Frühsommermeningoenzephalitis, „Zecken-Impfung“)

Übertragung: Eine Ansteckung erfolgt durch FSME-Viren, die durch Zeckenbisse übertragen werden.
Inkubationszeit: Die Inkubationszeit beträgt ein bis drei Wochen.
Symptome: Eine Ansteckung mit dem FSME-Virus kann zu einer entzündlichen Erkrankung von Hirn und Hirnhäuten führen. Schätzungsweise treten bei etwa 75% der Infizierten keine Symptome auf.
Die Symptome bei den übrigen 25% umfassen meist grippeartige Beschwerden mit Fieber, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, sowie Kopf-, Bauch- und Muskelschmerzen. Etwa ein Drittel der Infizierten mit symptomatischem Verlauf entwickeln eine Hirnhaut- und Hirnentzündung mit charakteristischen Nackensteifheit und starken Kopfschmerzen. Weiters können Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen und Lähmungen auftreten. Im schlimmsten Fall kann eine Infektion mit dem FSME-Virus tödlich verlaufen.
Impfung: Die Impfung besteht aus drei Teilimpfungen. Die erste Impfung kann Kleinkindern ab dem vollendeten ersten Lebensjahr verabreicht werden. Die zweite Teilimpfung erfolgt 1 bis 3 Monate danach. Die dritte Teilimpfung kann je nach Impfstoff 5 bzw. 9 bis zwölf Monate nach der zweiten Teilimpfung verabreicht werden. Ist die Grundimmunisierung abgeschlossen, besteht ein 99 %iger Schutz vor einer FSME.
Kosten: Die Impfung ist nicht kostenfrei.

Varizellen (Windpocken, Feuchtblattern, Schafblattern)

Übertragung: Bei Windpocken handelt es sich um eine Viruserkrankung, die durch Tröpfchen- und Schmierinfektion, auch mehrere Meter über die Luft übertragen wird. Es kommt zu einem gehäuften Auftreten im Winter und im Frühling.
Inkubationszeit: Die Inkubationszeit beträgt etwa 14 Tage.
Symptome: Charakteristischstes Symptomist ein jJuckender Hautausschlag mit roten, später wasserklaren Bläschen, die sich auf dem ganzen Körper ausbreiten. Sie treten sogar auf Kopfhaut und Schleimhäuten auf. Zu den weiteren Symptomen zählen Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.
Impfung: Die Impfung besteht aus zwei Teilimpfungen. Die erste erfolgt etwa nach dem vollendeten ersten Lebensjahr, die zweite frühestens 4 bis 6 Wochen danach. Wichtig ist eine Impfung vor Eintritt in eine Gemeinschaftseinrichtung wie eine Kinderkrippe, etc. Während einer Schwangerschaft darf eine Impfung gegen Varizellen nicht verabreicht werden. Es ist möglich, die Impfung bis einen Monat vor Schwangerschaftseintritt verabreichen zu lassen. Erkrankt eine nicht geimpfte Schwangere an Windpocken, kann eine Übertragung des Virus auch auf das ungeborene Kind erfolgen und zu schweren Fehlbildungen und Entwicklungsstörungen führen.
Frauen, die schon vor der Schwangerschaft Kontakt mit dem Virus hatten bzw. geimpft sind und stillen, geben über ihre Muttermilch Antikörper an das Neugeborene ab. Auf diese Weise ist es während der ersten Wochen vor einer Ansteckung geschützt.
Kosten: Die Impfung ist nicht kostenfrei.

Hepatitis A

Übertragung: Bei Hepatitis A handelt es sich um eine Virusinfektion. Die Erreger werden über menschlichen Stuhl ausgeschieden, meist erfolgt Verbreitung über kontaminiertes Wasser oder Schmierinfektion. Die Erkrankung ist vor allem in jenen Regionen verbreitet, in denen schlechte hygienische Bedingungen herrschen.
Inkubationszeit: Die Inkubationszeit beträgt ungefähr 15 bis 45 Tage.
Symptome: Im Rahmen der Erkrankung können Fieber, Übelkeit und Appetitlosigkeit sowie Gelenks- und Muskelschmerzen auftreten. Später färben sich Haut, Schleimhäute und Augen gelb, der Urin wird dunkel. Der Krankheitsverlauf fällt bei Kleinkindern milder aus, ähnlich einer Virusgrippe. Nach einer Erkrankung besteht lebenslange Immunität.
Impfung: Eine Impfung ist für Kleinkinder ab dem vollendeten 1. Lebensjahr verfügbar. Je nach Impfstoff wird nach 6 bis 12 Monaten der zweite Teil der Grundimmunisierung oder bereits die erste Auffrischungsimpfung verabreicht.
Kosten: Die Impfung ist nicht kostenfrei.

Influenza („Echte Grippe“)

Übertragung: Die Erkrankung wird durch Influenza-Viren ausgelöst. Übertragen wird sie durch Tröpfcheninfektion, aber auch durch Kontakt- und Schmierinfektion. Sie tritt hauptsächlich in der kalten Jahreshälfte auf.
Inkubationszeit: Die Inkubationszeit beträgt wenige Stunden bis wenige Tage.
Symptome: Symptome können unter anderem hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten, verstopfte Nase und starke Müdigkeit sein. Besonders bei Risikogruppen wie Kleinkindern können Komplikationen wie Bronchitis, Lungen- oder Herzmuskelentzündung auftreten. Im schlimmsten Fall kann eine Erkrankung tödlich verlaufen. Bei Grippe dürfen Kindern außerdem keine Acetylsalicylsäure-haltigen Medikamente (wie etwa Aspirin) verabreicht werden, da dies unter Umständen zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann.
Impfung: Der Impfschutz ist in etwa zwei Wochen vollständig aufgebaut und schützt für eine Saison. Die Impfung kann ab dem 7. Lebensmonat verabreicht werden.
Kosten: Die Impfung ist nicht kostenfrei.

Impfungen für Babys und Kleinkinder – ist Skepsis angebracht?

Besorgte Eltern fragen sich oft, ob das kindliche Immunsystem mit einer Vielzahl an Impfungen zurecht komme. Das menschliche Immunsystem kurz nach der Geburt ist jedoch darauf ausgelegt, auf zahlreiche Erreger gleichzeitig reagieren zu können. Abgeschwächte bzw. modifizierte Erreger, die über die Impfstoffe verabreicht werden, stellen regelrecht ein Training für das kindliche Immunsystem dar und wirken deshalb auch besonders effizient.

Oft sind Eltern der Ansicht, dass ihr Kind auch ohne Impfung nicht an gefährlichen Krankheiten wie Masern oder Röteln erkranken werde und eine Impfung daher nicht notwendig sei. Dies stimmt zum Teil: Da in Österreich die meisten gefährlichen Erkrankungen durch entsprechende Impfprogramme in Schach gehalten werden können und die Durchimpfungsrate in Österreich nach wie vor sehr hoch ist, profitieren auch ungeimpften Personen vom Impfschutz der übrigen Gesellschaft. (Dieser Kollektivschutz wird oft auch als Herdenimmunität bezeichnet).
Da ungeimpfte Kinder jedoch viele Erreger übertragen können, oft auch, ohne selbst ausgeprägte Symptome vorzuweisen, werden dadurch andere Kleinkinder oder Personen mit Immunschwäche, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können, sowie Schwangere und ältere Menschen besonders gefährdet.

Viele besorgte Eltern befürchten auch, dass eine Impfung durch mögliche Nebenwirkungen mehr schade als nütze. Fakt ist jedoch, dass alle im österreichischen Impfplan vorgesehenen Impfungen gemessen an ihrer Schutzfunktion vergleichsweise geringe Nebenwirkungen aufweisen. Häufige Begleiterscheinungen, wie Fieber oder Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle, verlaufen in der Regel harmlos und sind meist von kurzer Dauer.
Hartnäckig hält sich auch die Annahme, die Masernimpfung könne in Zusammenhang mit Autismus-Erkrankungen bei geimpften Kleinkindern stehen – dies konnte jedoch auf wissenschaftlicher Ebene längst widerlegt werden. Die Annahme, dass bestimmte Impfungen mit dem Auftreten des plötzlichen Kindstodes (SIDS) in Verbindung stehen könnten, konnte ebenfalls durch entsprechende wissenschaftliche Untersuchungen entkräftet werden.
Befürchtungen, denen zufolge ein erhöhtes Risiko mit Impfungen einhergeht, an Allergien zu erkranken, konnten aus wissenschaftlicher Sicht nicht bestätigt werden. Vielmehr sind vermutlich die steigenden hygienischen Standards in westlichen Industrieländern dafür verantwortlich, dass Kleinkinder immer seltener mit entsprechenden Mikroorganismen in Berührung kommen und sich ihr Immunsystem daher nicht darauf einstellen kann.