Etwa 500.000 Menschen erkranken jährlich an einer Meningokokken-Erkrankung, in Europa werden jährlich etwa 3.000 Fälle einer Meningokokken Erkrankung gemeldet. Bei etwa 10% der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Besonders gefährdet sind Säuglinge, Kinder und Jugendliche. (1,2) Wir liefern Antworten auf die häufigsten Fragen:
Was sind Meningokokken?
Meningokokken (wissenschaftlich Neisseria meningitidis) sind Bakterien. Sie siedeln sich beim Menschen im Nasenrachenraum an und können schwere Krankheiten auslösen, vor allem eine gefährliche Hirnhautentzündung (Meningitis).(3)
Wie werden Meningokokken übertragen?
Meningokokken-Erkrankungen werden von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion übertragen, also z.B. durch Husten, Niesen, Küssen oder das gemeinsame Benutzen von Gläsern. Die Übertragung passiert oft dort, wo Menschen sehr engen Kontakt haben: in Kindergärten, Schulen, Diskotheken oder auf Partys . (3)
Wer ist besonders gefährdet? Wer gehört zu den Risikogruppen?
- Säuglinge und Kleinkinder: Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren sind deshalb besonders anfällig für eine Meningokokken-Erkrankung, weil ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist.
- Jugendliche und junge Erwachsene
- Personen mit anderen Erkrankungen bzw. mit einem geschwächten Immunsystem, z.B. aufgrund einer HIV-Infektion, einer Krebserkrankung oder einer immunsuppressiven Therapie (z.B. bei Organtransplantationen). Sie alle haben ein erhöhtes Risiko für Meningokokken-Erkrankungen.
- Reisende, vor allem solche, die in Gebiete mit hohen Inzidenzraten oder Epidemien (wie der Meningitis-Gürtel in Afrika) reisen, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Im Meningitis-Gürtel (Zentralafrika – in einem Streifen südlich der Sahara von Guinea im Westen bis nach Äthiopien im Osten) brechen laut dem Informationsportal Internisten im Netz regelmäßig schwere Epidemien aus. (1)
Welche Krankheiten können Meningokokken verursachen?
Meningokokken können in erster Linie zu Hirnhautentzündung und/oder Blutvergiftung führen. Symptome einer Meningokokken Erkrankung können sehr unterschiedlich sein: (2)
Fieber
- starke Kopfschmerzen
- Nackensteifheit
- Übelkeit und Erbrechen
- Lichtempfindlichkeit
- Verwirrtheit oder veränderter Geisteszustand
- Hautausschlag (ein roter oder violetter Ausschlag, der bei Drücken nicht verschwindet)
- schnelle Atmung
- kalte Hände und Füße
Was sind die Folgen einer Meningokokken-Erkrankung?
Unbehandelt endet fast die Hälfte der Meningitis-Fälle tödlich. Innerhalb weniger Stunden können Meningokokken-Erkrankungen bei einem vollkommen gesunden Menschen zu schwersten Erkrankungen und zum Tod führen. Bleibende Nervenschäden, wie z.B. Lähmungen oder Gehörverlust können entstehen. (4)
Wie kann man sich vor Meningokokken schützen?
Zur Vorbeugung von Meningokokken-Erkrankungen stehen verschiedene Impfstoffe zur Verfügung, die entweder nur vor dem Serotyp B, dem Serotyp C oder kombiniert vor den Serotypen A, C, W135 und Y schützen. (4) In Deutschland werden etwa 90% der Meningitisfälle von den Erregern der Gruppen B und C verursacht. Der Anteil der Meningokokken C Infektionen, die für besonders schwere Krankheitsverläufe bekannt sind, schwankt in den einzelnen Regionen sehr. In Deutschland sind für die restlichen 10% der Fälle die Serogruppen W135 und Y verantwortlich.
Wann und wie oft wird gegen Meningokokken geimpft?
Eine Impfung gegen Meningokokken der Gruppe B wird in Österreich ab dem vollendeten 2. Lebensmonat für alle Kinder und Jugendlichen empfohlen. Die Impfung ist allerdings nicht im kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten.
Eine Impfung gegen Meningokokken der Gruppe C wird in Österreich einmalig für Kinder im 13.-15. Lebensmonat empfohlen. Auch diese Impfung gegen Meningokokken C ist nicht im kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten.
Die Kombinationsimpfung gegen Meningokokken der Gruppe A, C, W135 und Y, die für alle Jugendlichen ab dem vollendeten 10. Lebensjahr empfohlen wird, steht im kostenfreien Impfprogramm (Österreich) vom vollendeten 10. bis zum vollendeten 13. Lebensjahr zur Verfügung. Diese Impfung wird insbesondere vor Eintritt in Gemeinschaftseinrichtungen (z.B.: Internat) und vor Reisen in Länder mit erhöhtem Infektionsrisiko empfohlen. (4)
Quellen:
1: Internisten im Netz https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/meningokokken-erkrankungen/haeufigkeit-und-altersverteilung-der-meningokokken-erkrankungen/
2. Europäisches Impfinformationsportal https://vaccination-info.europa.eu/de/meningokokken-erkrankung
3. Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Meningokokken
4. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Krankheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/Meningokokken.html
Bild: pixabay/Pete Linforth AI generated