6 Tipps gegen Reiseübelkeit bei Babys und Kleinkindern

6 Tipps gegen Reiseübelkeit bei Babys und Kleinkindern

Ob eine Reise mit dem Auto, Bus, Schiff, Bahn oder Flugzeug – möglicherweise kennen Ihr kleiner Schatz oder Sie selbst das flaue Gefühl im Magen, das Übelkeit nach sich ziehen kann. Wenn auch noch Erbrechen, Schwindel und Schweißausbrüche hinzukommen, sind wirksame Gegenmaßnahmen gefragt. Hier erfahren Sie, mit welchen Tipps und Trick Sie gegen Reiseübelkeit bei Babys und Kleinkindern vorgehen können.

Grundsätzlich kann jeder Mensch an Reiseübelkeit erkranken. Ungefähr 5 bis 10 % der Menschen reagieren sehr empfindlich, während ebenso viele praktisch resistent gegen Reiseübelkeit sind. Die Größte Patientengruppe stellen allerdings Kleinkinder und Kinder unter 12 Jahren dar, wobei Mädchen häufiger betroffen sind als Buben. Nur Säuglinge bis zu einem Alter von zwei Jahren sind weitestgehend davor gefeit, da ihr Gleichgewichtsorgan noch nicht vollständig ausgebildet ist.

 

Wie entsteht Reiseübelkeit?

Der Reiseübelkeit liegt ein Konflikt zwischen verschiedenen Sinneseindrücken zugrunde. Dieser entsteht dadurch, dass der Gleichgewichtssinn Bewegungen registriert, die sich mit den Wahrnehmungen des Sehsinnes nicht decken. Diese Dissonanz verursacht Stress, der schließlich zu Übelkeit und Erbrechen führen kann.

 

Was hilft?

Zuerst gilt es zu klären, ob man ein sogenanntes „Stand-by-Medikament“ benötigt, das man nur für den Fall des Falles bei sich hat. In dieser Situation haben sich schnell wirksame Reisekaugummis bewährt.
Einige Reisekaugummis enthalten das Antihistaminikum Dimenhydrinat in geringer Dosierung. Dieser Wirkstoff hilft gegen Symptome der Reisekrankheit wie Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. Bereits fünfminütiges Kauen reicht aus, um den Wirkstoff vollständig aufzunehmen. Zudem hat der Kauvorgang an sich schon eine leicht antiemetische (gegen Übelkeit wirksame) Wirkung.
Für kleine Kinder, die mit dem Kauen eines Kaugummis noch nicht vertraut sind, ist diese Darreichungsform jedoch nicht geeignet. Empfohlen sind Dimenhydrinat-hältige Kaugummis auch erst ab einem Alter von sechs Jahren. Zu beachten ist zudem, dass bei Kindern durch die Einnahme von Dimenhydrinat eine paradoxe Wirkung wie Unruhe und Schlaflosigkeit eintreten kann.

Wer auf natürliche Alternativen zurückgreifen möchte, dem sei die Einnahme von Ingwer-Kapseln, Ingwer-Tee oder Ingwer-Wasser empfohlen. Zwar gibt es noch keine eindeutigen Belege für die Wirksamkeit des Ingwers bei Reiseübelkeit, und auch sein genauer Wirkmechanismus ist noch nicht restlos geklärt, aber er macht – anders als Antihistaminika – nicht müde und ist auch für Babys und Kleinkinder geeignet, falls diese Ingwer mögen.

 

 

Welche Maßnahmen können unterstützend getroffen werden?

 

Tipp 1
Vor Reiseantritt sollte man darauf achten, dass Babys und Kleinkinder nur leichte Kost zu sich nehmen. Dazu eignen sich beispielsweise Obst oder Salat. Nichts zu essen ist genauso wenig zu empfehlen wie die Aufnahme von schwer verdaulicher Kost. Für Unterwegs sind kleine Knabbereien und kohlesäurearme Getränke wie ungesüßter Tee ideal.

 

Tipp 2
Besonders bei Babys und Kleinkindern, die anfällig für Reiseübelkeit sind, ist es nicht ratsam, Bilderbücher anzusehen oder mit dem Tablet bzw. Smartphone zu spielen. Dabei wird die Dissonanz zwischen den Sinneseindrücken nämlich nur noch verstärkt. Stattdessen bieten sich ein Hörbuch oder Musikhören als Zeitvertreib an. Alternativ dazu können Sie Ihrem kleinen Liebling auch eine Geschichte erzählen.

 

Tipp 3
Um den Konflikt zwischen der optischen und kinästhetischen Sinneswahrnehmung zu umgehen, ist es für Babys und Kleinkinder am besten, während der Reise zu schlafen. Reisen Sie mit kleinen Kindern daher besser nachts.

 

Tipp 4
Hilfreich kann auch ein Tipp aus der Akupunktur sein: Drückt man ca. eine Minute lang auf einen Punkt an der Innenseite des Handgelenks, kann dies Linderung verschaffen. Es gibt auch spezielle Akupunktur-Armbänder, die auf dieser Methode basieren.

 

Tipp 5
Machen Sie mit Ihrem Baby oder Kleinkind immer wieder kleine Pausen, am besten an der frischen Luft. Sobald man pausiert, lässt die Reiseübelkeit in der Regel wieder etwas nach.

 

Tipp 6
Neben Ingwer kann auch Pfefferminztee zur Linderung der Beschwerden eingesetzt werden.

 

Sind die Symptome stark ausgeprägt und tritt auch nach Berücksichtigung der oben genannten Hilfsmittel keine Besserung ein, zögern Sie nicht, einen Arzt zu konsultieren.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben eine erholsame und unbeschwerte Urlaubszeit!

 

Text: Claudia Z.

Fotocredit: fred Goldstein, Strela Studio /Shutterstock.com

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