Wie funktioniert das Abstillen?

Wie funktioniert das Abstillen?

Stillen ist in den ersten Lebensmonaten ab der Geburt das Beste für das Baby. Fast jede Mutter versucht es und mit ein wenig Geschick und Geduld ist das Stillen für Mutter und Kind nicht nur ein Teil der Nahrungsaufnahme, sondern bedeutet auch wertvolle Kuschelzeit. Von Geburt an bis zum Ende des vierten Monats gibt noch jede dritte Frau ihrem Kind die Brust. Nach dem sechsten Monat nur noch jede zehnte. Dies liegt daran, dass das Kind aktiver wird und somit nach mehr und vor allem festerer Nahrung verlangt.

  • Welche Nachteile hat mein Kind, wenn ich es nicht stille?
  • Woran erkenne ich, ob mein Kind genug Milch bekommt?
  • Ab wann reicht meine Muttermilch nicht mehr aus?
  • Wie stille ich ab?

Welche Nachteile hat mein Kind, wenn ich es nicht stille?

Fakt ist: Muttermilch ist das Beste für Ihr Kind. Gestillte Kinder leiden weniger an Verstopfung oder Durchfall, erkranken erwiesenermaßen weniger an Atemwegsinfekten, neigen geringfügiger zu Übergewicht und auch Diabetes. Die Muttermilch enthält spezielle Immunstoffe, welche von Babynahrungsherstellern nicht nachgemacht werden können. Zwar ist die Zusammenstellung von künstlicher Babymilch der Muttermilch sehr nah, jedoch nicht so perfekt, wie die Natur es für Babys vorsieht.

Fläschchennahrung ist nicht schlecht: trotz aller Vorzüge der Muttermilch werden Babys auch mit der Flaschennahrung groß und stark. Mütter, die nicht stillen können oder wollen, sollten sich nicht als Versagerinnen oder Rabenmütter betrachten. Denn das Stillen oder Füttern mit der Flasche hat eine Gemeinsamkeit: die körperliche Nähe und Fürsorge der Familie.

Woran erkenne ich, ob mein Kind genug Milch bekommt?

Bekommt ein Baby die Flasche, so kann man leicht erkennen, wie viel das Kind getrunken hat. Diesen Vorteil haben stillende Mütter nicht. Daher fragen sich besonders viele junge Mütter, ob ihr Baby wohl auch satt wird. Machen Sie sich und Ihr Kind jedoch nicht zum Sklaven der Waage. Betrachten Sie einfach Ihr Kind:

  • Hat es glatte, rosige Haut?
  • Schaut es sich mit Interesse um und entdeckt die Welt um sich herum?
  • Entspannt es Hände und Arme nach dem Stillen?
  • Schläft das Baby selig nach dem Stillen ein und nuckelt noch im Halbschlaf?
  • Macht es in jeder Lebenslage einen zufriedenen Eindruck?

Wirkt Ihr Kind wohlgenährt und  genügsam, so müssen Sie sich keine Sorgen machen. Auch der Windelinhalt kann Sie beruhigen: ist die Windel immer gut gefüllt (bei fünf bis sechs Wickelungen am Tag) und der Urin farblos, so können Sie beruhigt sein. Ist der Urin jedoch sehr gelb, so deutet dies auf zu wenig Flüssigkeit hin.

 

Abstillen

Ab wann reicht meine Muttermilch nicht mehr aus?

Zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat werden Sie eine Wandlung in punkto Stillen erfahren. Jetzt ist das Baby vielleicht nach dem Stillen nicht mehr so zufrieden, nimmt eventuell weniger zu und ist zunehmend interessiert an dem Essen, dass Mama und Papa zu sich nehmen. Nun wird es langsam Zeit für die erste feste Mahlzeit: den Brei. Die meisten Kinder werden nun aktiver und benötigen mehr Kalorien, Mineralstoffe und natürlich auch Eisen für die Blutbildung.

Kleiner Tipp: allergiegefährdeten Babys schadet es nicht, wenn sie so lange wie möglich Muttermilch bekommen.

Wie stille ich ab?

Wenn es Zeit zum Abstillen ist, sollten Sie dies nicht abrupt vornehmen, sondern einfach die Stillmenge nach und nach reduzieren. Die Mutter ersetzt nun pro Woche eine Stillmahlzeit durch eine Breimahlzeit. Wenn das Abstillen vor dem sechsten Monat vorgenommen werden soll, so wird die Ersatzmahlzeit durch ein Fläschchen gegeben.

Durch diesen Plan wird die Milchproduktion allmählich reduziert. Dies geschieht von selbst, denn durch das seltenere Saugen werden auch automatisch weniger Still-Hormone produziert. Gleichzeitig bildet sich das Drüsengewebe zurück.

Kleiner Tipp: Sie können die Rückbildung der Milchproduktion weiterhin durch das Trinken von Salbeitee unterstützen. Dieser Tee wirkt der Milchbildung entgegen.

Vorsicht: Versuchen Sie nicht das Abstillen plötzlich herbeizuführen. Dies könnte zu einem Milchstau oder Brustentzündungen führen.

Fotocredit: Oksana Kuzmina, New Africa /Shutterstock.com

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