Hilfe, mein Baby hat eine Saugverwirrung!

Ihr Baby hat schon beständig und gut an der Brust getrunken und plötzlich will rein gar nichts mehr klappen? Vielleicht ist ja eine Saugverwirrung der Grund! Vor allem bei kleineren Babys kommt das gar nicht so selten vor.

 

Saugverwirrung: Was ist das?

Eine Saugverwirrung kommt bei gestillten Babys vor. Der Begriff nennt das Problem schon beim Namen: Das Baby scheint nicht mehr zu wissen, was es mit der Brust anfangen soll. Das Saugen will nicht mehr effektiv klappen! Die meisten Babys reagieren daraufhin natürlich sehr unruhig und verzweifelt. Mit dem Resultat, dass das Stillen durch Frust und Stress noch weniger funktioniert!

Sie erkennen eine Saugverwirrung bei Ihrem Baby unter anderem daran, dass es mehr an der Brust nuckelt als saugt, die Brustwarze immer wieder loslässt und die Brust anschreit. Der Milchspendereflex wird nicht zuverlässig auslöst, das Baby erhält nicht ausreichend Milch.

Eine Saugverwirrung beim Baby kann so einige gesundheitliche Probleme nach sich ziehen. Durch das ineffektive Nuckeln an den Brustwarzen, werden diese wund. Außerdem drohen Milchstau und Brustentzündung, da die Brust nicht entleert wird. Ihr Baby erhält nicht genug Milch und so kann es zu Gedeihschwierigkeiten kommen. In vielen Fällen wird auch ungewollt abgestillt.

 

Was sind die Gründe für eine Saugverwirrung?

In den meisten Fällen gibt es einen ganz klaren Grund für eine Saugverwirrung: Dem Baby werden zusätzlich zur mütterlichen Brust künstliche Sauger wie etwa Schnuller oder Fläschchen angeboten! Vor allem bei sehr kleinen Babys kann das schnell zum Problem werden.

Manchen Kindern fällt es nicht schwer, von Brust auf künstliche Sauger und wieder zurück zu wechseln, andere wiederum scheinen, als hätten Sie vergessen, wie man stillt. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn im Gegensatz zum Trinken aus einem Fläschchen ist das Saugen an der Brust ein sehr viel komplexerer Vorgang. Nur mit der richtigen Saugtechnik kann Ihr Baby den Milchspendereflex auslösen und im Anschluss effektiv trinken.

Der Einsatz von künstlichen Saugern kann sich hier negativ auswirken. Bei Neugeborenen, die gestillt werden, sollten Schnuller und Fläschchen die ersten Wochen gar nicht zum Einsatz kommen, um einer Saugverwirrung vorzubeugen. Danach tasten Sie sich am besten behutsam heran, wenn Sie künstliche Sauger verwenden wollen.

 

Saugverwirrung

Saugverwirrung beim Baby: Was kann ich tun?

Ihr Baby hat schon beständig und gut an der Brust getrunken und plötzlich will rein gar nichts mehr klappen? Vielleicht ist ja eine Saugverwirrung der Grund! Vor allem bei kleineren Babys kommt das gar nicht so selten vor. Wichtig bei einer Saugverwirrung: Ruhe! Stress und Hektik verschlimmern das Problem nur.

Das können Sie bei einer Saugverwirrung außerdem tun:

  • Versuchen Sie für sich und Ihr Baby möglichst entspannte Stillsituationen zu schaffen. Dimmen Sie das Licht, machen Sie es sich mit Ihrem Baby gemütlich und sorgen Sie dafür, dass Störungen ausbleiben.
  • Eine gute Möglichkeit ist es auch, das Baby im Halbschlaf zu stillen, da der instinktive Saugmechanismus dann besser abgerufen werden kann.
  • Bei einer Saugverwirrung sollte außerdem unbedingt auf die richtige Stilltechnik geachtet werden. Es ist wichtig, dass der Mund Ihres Babys die gesamte Brustwarze inklusive Warzenvorhof umschließt.
  • Effektiv ist es auch, wenn Sie vor der Stillmahlzeit die Brust ausstreichen und so schon im Vorfeld den Milchspendereflex auslösen. Ihr Baby wird davon profitieren, wenn es selbst sich weniger anstrengen muss, um ausreichend Milch zu bekommen.
  • In jedem Fall sollten Sie bei einer Saugverwirrung vorübergehend auf künstliche Sauger wie Schnuller oder Fläschchen verzichten.

 

Hilft alles nichts und die Saugverwirrung lässt sich nicht auflösen, dann suchen Sie am besten eine Hebamme oder Stillberaterin auf. Sie kann Ihnen dabei helfen, Ihr Baby wieder an die Brust zu gewöhnen.

 

Text: Daniela Kirschbaum

Fotocredit: Lifebrary, Lopolo/ Shutterstock.com

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