Impfungen für Säugling und Kleinkind

Impfungen für Säugling und Kleinkind Teil 1

Im Rahmen des kostenfreien österreichischen Impfprogramms haben alle in Österreich lebenden Kinder bis zum 15. Lebensjahr kostenfreien Zugang zu jenen Impfungen, die für die Gesundheit der Allgemeinheit wichtig sind. Alle im österreichischen Impfplan vorgesehenen Impfungen und Impftermine basieren auf Freiwilligkeit, das heißt, dass die Eltern des betreffenden Kindes entscheiden, ob, zu welchem Zeitpunkt und gegen welche Erkrankung sie es impfen lassen möchten. Es besteht die Möglichkeit, Impfungen zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.

Folgende Impfungen sind von größter Wichtigkeit:

Diphtherie

Bei Diphtherie handelt es sich um eine vorwiegend im Kleinkindes- und Kindesalter auftretende Infektionskrankheit, die mit einer Infektion der oberen Atemwege einhergeht. Der bakterielle Erreger produziert dabei ein Toxin, das Schädigungen im ganzen Körper hervorrufen kann. Diphtherie hat eine Inkubationszeit von wenigen Tagen und wird durch Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen. Es steht eine mehrteilige Impfung für Säuglinge ab dem dritten Lebensmonat zur Verfügung.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis handelt es sich um eine vom FSME-Virus ausgelöste und durch infizierte Zecken (vor allem durch den Gemeinen Holzbock) übertragene Erkrankung. Falls sich Symptome zeigen, verlaufen sie ähnlich denen einer Grippe mit Fieber. Bei einem Teil der Infizierten entwickelt sich eine Meningoenzephalitis (Gehirn- und Hirnhautentzündung).
Eine Impfung wird für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr empfohlen.

Haemophilus influenzae Typ B (HIB)

Die Bakteriell verursachte Erkrankung Haemophilus influenza B wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Sie ist die schwerwiegendste bakterielle Infektionserkrankung bei Kindern unter fünf Jahren. Zu den Symptomen zählen eine Infektion des Rachenraumes, Fieber, Mittelohrentzündung, Bronchitis und Lungenentzündung. Gefürchtete Komplikationen sind eine eitrige Hirnhautentzündung (Meningitis), die zu teils schweren Behinderungen bis hin zu Tod führen kann, sowie eine Kehldeckelentzündung (Epiglottitis), die die Gefahr des Erstickens birgt.
Eine dreiteilige Impfung kann Säuglingen ab dem dritten Lebensmonat verabreicht werden.

 

Impfungen füür Säugling und Kleinkind

Hepatitis B

Hepatitis B ist eine durch Viren ausgelöste ansteckende Erkrankung der Leber, die über Körperflüssigkeiten übertragen wird. Bei Bays und Kleinkindern kann der Erreger über Wunden, die durch Kratzen oder Beißen erfolgt sind, eintreten. Zwei Drittel der Erkrankungen verlaufen asymptomatisch, bei einem weiteren Drittel zeigen sich die für die Erkrankung charakteristische Gelbfärbung der Haut sowie dunkler Urin, Übelkeit, Gliederschmerzen, Erbrechen und Durchfall.
Eine Sechsfach-Impfung kann Säuglingen ab einem Alter von drei Monaten verabreicht werden.

Humane Papillomviren (HPV)

HPV wird durch Viren ausgelöst, eine Ansteckung erfolgt über Hautkontakt. Die Symptome reichen von Feigwarzenbildung bis hin zu Tumoren und Krebs. Eine Impfung steht für Kinder ab dem neunten Lebensjahr zur Verfügung und besteht aus zwei Teilimpfungen.

Influenza

Bei einer Influenza handelt es sich um eine durch Viren ausgelöste Infektionserkrankung, die durch Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen wird. Die Symptome reichen von hohem Fieber über Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Abgeschlagenheit, Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Gliederschmerzen bis hin zu Übelkeit, Durchfall und Erbrechen.
Eine Impfung steht für Säuglinge ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat zur Verfügung, sie ist in Österreich allerdings nicht im kostenfreien Impfprogramm inkludiert.

Keuchhusten

Bei Keuchhusten, auch Pertussis, handelt es sich um eine hochansteckende Infektionskrankheit, die mit starkem Husten einhergeht. Besonders bei Kindern im Säuglingsalter können die durch die Erkrankung ausgelösten Atemstillstände tödlich verlaufen. Es wird geschätzt, dass ca. einer von 1000 Erkrankten stirbt, wobei Säuglinge besonders oft betroffen sind. Die Erkrankung wird über Tröpfcheninfektion übertragen, Komplikationen wie eine Mittelohr- oder Lungenentzündung sowie fallweise Krampfanfälle sind möglich. Die gut verträgliche Impfung gilt als wirksamste Prophylaxe und wird in drei Teilimpfungen innerhalb des ersten Lebensjahres verabreicht.

Weiterführende Informationen finden Sie unter:

https://www.gesundheit.gv.at/leben/eltern/mutter-kind-pass/impfungen-baby

https://www.sozialministerium.at/site/Gesundheit/Krankheiten_und_Impfen/

Impfen/Oesterreichischer_Impfplan_2019

 

Text: Claudia Z.

Fotocredit: pincio, New Africa/Shutterstock.com

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