Baby mit Blähungen

Was Essen wenn das Kind Blähungen hat?

Nahezu jede frischgebackene Mutter ist damit konfrontiert, dass das Kind mehr oder weniger häufig an Blähungen oder Koliken leidet. Das kann anatomische Gründe haben, weil die Darmschlingen im Bauchraum des Kindes noch nicht ihre endgültige Lage eingenommen haben. Das kann Bauchweh verursachen, bis sie sich eingebettet haben und eine einwandfreie Passage des Darminhaltes möglich ist. Schaukeln, Tragen und sanftes Massieren von Bauch oder Fußgewölbe kann hier Abhilfe schaffen oder wiegen Sie das Kind auf dem Unterarm, wobei Ihre Hand den Bauch wärmt. Das Baby liegt mit dem Bauch nach unten auf Ihrem Arm und blickt nach vorne, das Köpfchen sollte leicht erhöht bei Ihrem Ellenbogen liegen. Wichtig ist auch auf lockere Kleidung zu achten, damit nichts den Bauch einengen kann.

Mögliche Ursachen für Blähungen beim Baby

Andererseits kann es auch an blähenden Bestandteilen der Mutternahrung liegen, die den noch nicht ausgereiften Verdauungstrakts des Kindes überfordern. Um das zu vermeiden wird Müttern häufig empfohlen blähende Lebensmittel zu meiden. Wissenschaftlich ist kein direkter Zusammenhang nachweisbar. Wohl auch weil jede Frau und jedes Kind anders reagiert. Nachweislich ungünstig wirken sich zu große Mengen von Milchprodukten oder Käse aus. Bei starken Blähungen Ihres Babys können Sie einmal sämtliche Milchprodukte für eine Woche meiden. Wenn dann eine deutliche Besserung eintritt, achten Sie während der Stillzeit auf die Zufuhr kalziumreicher Lebensmittel aus anderen Quellen oder ergänzen Sie kurzfristig mit einem Kalziumpräparat. Sie brauchen also nicht von vornherein alle blähenden Zutaten meiden und Ihre Ernährung unnötig zu verkomplizieren. Sinnvoll ist aber sicherlich nicht alle blähenden Zutaten in einer Mahlzeit zu vereinen, sondern diese besser nach und nach in Ihren Speiseplan einzubauen. Dazu gehören Gemüse, wie Kohlgemüse (Brokkoli, Karfiol, Kohlsprossen, etc.), Lauchgemüse (Zwiebel, Knoblauch) und Kraut (Weißkraut, Rotkraut). Auch Vollkorn-Getreide mit dicken Schalen und im Ganzen (Dinkel, Grünkern, Roggen, Weizen, Hafer), Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Soja) frisches Brot, kohlensäurehaltige Getränke (Mineralwasser, Cola, Limonaden), Nüsse, Schokolade, Pilze oder Rohkost können Blähungen verursachen.

 

 

 

Eine schmackhafte Alternative zu frischem Brot und Gebäck (mit Hefe) ist Roggenbrot aus Sauerteig. Bauen Sie in Ihre Ernährung auch mehr Kümmel, Majoran und Thymian an, die beruhigenden Inhaltsstoffe gehen in die Muttermilch über. Bei anhaltenden Beschwerden kann ein Tee aus Kümmel-Fenchel-Anis Linderung verschaffen, sowohl für die Mutter als auch für das Kind. Die Gewürze wirken gegen Blähungen, fördern die Verdauung und stärken somit die Mitte. Achten Sie auch auf Ihre psychische und emotionale Gefühlslage. Stress, Unzufriedenheit oder Ärger sind sehr belastend und führen zu einem Leber-Qi-Stau oder zu einer Leber-Hitze. Das macht die Milch „sauer“ und wirkt sich auf das Baby aus. Bitte hören Sie nicht auf Ratschläge, die Ihnen in solch einer anstrengenden Zeit besser abzustillen und zuzufüttern. Gerade in solch kritischen Situationen braucht das Kind die Inhaltsstoffe der Muttermilch, damit sich das Verdauungssystem mit gesunder Darmflora entwickeln kann. Im Normalfall regulieren sich die Beschwerden nach wenigen Wochen. Wenn die Koliken länger als drei Monate anhalten kann ein TCM Arzt eventuell mit Akupunktur unterstützen.

Autor: Dr. Claudia Nichterl

Fotocredit: Juan Aunion/shutterstock.com

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