fremdeln

Warum fremdelt Ihr Baby?

Bis vor ein paar Wochen, wenn Sie mit Ihrem Baby bei Freunden oder Familie waren, hat es sich gar nicht darum gekümmert, wer mit ihm spielt. Dann etwa nach dem sechsten Monat, beginnen Sie fremde Personen näher zu betrachten und fangen evtl. sogar zum Weinen an, wenn Sie nicht mehr in der Nähe sind. Sie reagieren also negativ auf fremde und manchmal sogar auf bekannte Gesichter.

 

Fremdeln ist normal – kein Grund zur Sorge

Es ist nichts Außergewöhnliches, wenn Ihr Kleines plötzlich zu selektieren beginnt. Fast jedes Kind in diesem Alter beginnt damit, die Personen im Umfeld detaillierter zu betrachten und nicht mehr jedem freundlich gegenüberzutreten. Sie sind als einzige Person davon ausgeschlossen, sogar der Vater wird oft unsicher angesehen. Genau darin zeigt sich nämlich Fremdeln – Ihr Kind sucht engen Körperkontakt zu Ihnen und weigert sich gleichzeitig, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Dabei kann es auch zu weinen oder zu schreien beginnen, oft versteckt es sich sogar auf Ihren Arm.

 

Tipps in der „Fremdel-Zeit“

1. Nehmen Sie die Angst Ihres Kindes ernst!

Schimpfen Sie nicht mit Ihrem Kleinen, wenn es anfängt zu fremdeln. Es ist ganz normal, dass diese Ängste irgendwann aufkommen. Nehmen Sie diese daher ernst und zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie seine Bedenken respektieren.

 

2. Richtig reagieren

Sobald Sie merken, dass sich Ihr Kind versteift und zu fremdeln beginnt, nehmen Sie es auf Ihren Arm oder in den Schoss, um seine Panik zu lindern.

 

3. Lassen Sie Ihrem Kind Zeit

Lassen Sie ihm Zeit, um wieder Kontakt zu anderen Personen aufzunehmen. Führen Sie evtl. Ihr Kind langsam an die Person heran und erklären Sie ihm währenddessen, wer das ist.

Stressen auch Sie sich nicht zu sehr dadurch, dass Sie als Mutter gerade die einzige Bezugsperson sind.

 

4. Zwingen Sie Ihr Kind nicht

Wenn Ihr Kind nicht bei fremden bzw. bereits bekannten Personen sein will, dann zwingen Sie es auch nicht dazu. Übernehmen Sie eher aktiv die „Beschützerrolle“ und zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie hier sind.

 

5. Geduld haben

Selbst wenn Ihr Kleines nur über einen kurzen Zeitraum intensiv fremdelt oder über Jahre hinweg vorsichtig ist, Sie müssen ihm immer Rückhalt geben, auch wenn es manchmal anstrengend ist. Dafür müssen Sie viel Geduld mitbringen, besonders wenn Ihr Kind sehr an Ihnen klammert. Es liebt Sie eben und muss einen vertrauensvollen zwischenmenschlichen Umgang erst lernen.

 

Wann verschwindet das Fremdeln?

Meist legt sich das Unwohlsein während der Fremdel-Phase Ihres Kindes wieder nach einigen Monaten, allerspätestens im 3. Lebensjahr. Dann kehr auf einmal wieder das freundliche Lächeln zurück. Schließlich ist Ihr Kleines neugierig und legt seine Scheu dann ab. Beachten Sie aber, dass dieser Umstand von Baby zu Baby unterschiedlich ist und deshalb die Dauer des Fremdelns variiert.

Wenn Sie diese Phase gut überstanden haben, waren Sie immer die Beschützerin und haben die Ängste Ihres Kindes wahrgenommen – das wird Ihr Kind Ihnen immer danken und gestärkt aus dieser Zeit herausgehen.

 

 

Fotocredit: VA_Art/Shutterstock.com

 

 

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