Beikost – Essen wie die Großen

Beikost – Essen wie die Großen

Etwa nach einem halben Jahr ist es soweit: Der hohe Nährstoff- und Energiebedarf Ihres kleinen Lieblings kann nicht mehr durch Muttermilch alleine gedeckt werden, es wird Zeit für die so genannte Beikost.

 

„Hamm!“ Die große Lust auf Obst, Gemüse & Co kommt meistens auch in den ersten sprachlichen Äußerungen zum Ausdruck. Einige Monate bevor das erste Wort aus dem Mund kommt, wandern aber in der Regel bereits Brei-Löffelchen um Brei-Löffelchen hinein: Etwa ab dem sechsten Lebensmonat ist es Zeit für die Beikost. Nun heißt es für die Babys, langsam Abschied von Mamas Busen, beziehungsweise dem Milchflascherl zu nehmen. Die Milchmahlzeiten werden schrittweise durch Breimahlzeiten ersetzt.

 

Was ist Beikost?

Unter Beikost versteht man die Nahrungsmittel, die zu Muttermilch beziehungsweise Muttermilch-Ersatz „beigefüttert“ werden. Die Beikostphase ist die Übergangszeit zwischen der vollständigen Ernährung via Milch und dem endgültigen Abschied von Mamas Busen bzw. dem Flascherl. In dieser Übergangszeit werden die Milchmahlzeiten schrittweise durch Breimahlzeiten ersetzt.

 

Tipp:

Besonders am Anfang sollten Sie Ihrem kleinen Liebling nur wenige verschiedene Nahrungsmittel als Beikost servieren. Etwa alle fünf bis sieben Tage können Sie dann neue Obst-, Gemüse-, oder Fleischsorten auftischen. So hat Ihr Kind Zeit, sich an die neuen Nahrungsmittel zu gewöhnen – und Sie sehen, was am besten schmeckt, bzw. gegen welche Nahrungsmittel Ihr Kind womöglich allergisch ist.

 

Kauen statt saugen: Essen will gelernt sein.

Richtige Ernährung gibt Power für das schnelle Wachstum und versorgt den (noch) kleinen Baby-Körper mit allem, was er zur Entwicklung von Knochen-, Muskel-, Gehirnmasse und Co braucht. Für die Babys ist das nicht nur eine psychische Umstellung. Auch für das Verdauungssystem sind Obst, Gemüse & Co zuerst einmal völlig neue Substanzen, an die es sich gewöhnen muss. Die Einführung bunter Gemüse, milder, also vorerst noch säurearmer Obstsorten sowie nach und nach anderer Lebensmittel wie Fleisch, Milchprodukte oder Getreide, fordert dem jungen Organismus, speziell dem Verdauungstrakt, eine ganze Menge ab. Denn die Beikost, auch wenn sie am Anfang stark püriert ist, ist deutlich ballaststoffreicher und somit „anstrengender“ für den Darm. Auch die Nahrungsaufnahme ist – zumindest die ersten Male – alles andere als ein Kinderspiel. Anstatt dem angeborenen Reflex entsprechend zu nuckeln und zu saugen, muss jetzt gekaut und gelöffelt werden.

 

Beikost - Essen wie die Großen 

Welche Lebensmittel sind als Beikost geeignet und ab wann zufüttern?

Als „Jungfernkost“ für die ersten Bissen Beikost empfiehlt sich zum Beispiel ein Karottenbrei. Karotten sind nahrhaft, und ihr leicht süßlicher Geschmack erleichtert die Umstellung von der geliebten Milchnahrung zur Beikost. Generell starten Sie am besten mit einer Obst- oder Gemüsesorte in Saft oder Breiform und führen erst nach und nach und bei guter Verträglichkeit weitere Sorten ein. Auf diese Art und Weise kann auch bei allergiegefährdeten Babys leicht nachvollzogen werden, ob das neue Nahrungsmittel vertragen und vom Immunsystem akzeptiert wird und somit als Beikost geeignet ist..

 

Spucken statt Schlucken? Keine Panik!

Was tun, wenn Ihr Baby den liebevoll zubereiteten Brei ausspuckt? Zunächst ist das kein Grund zur Aufregung. Starten Sie einfach einige Tage später einen neuen Versuch. Wichtig ist dabei immer, dass Karotte, Banane, Birne & Co den kleinen Schleckermäulchen in Breiform dargebracht werden. Etwa ab dem achten bis zehnten Lebensmonat, wenn die ersten Kau- und Schluckbewegungen schon ziemlich gut funktionieren und immer mehr Zähne zur Verfügung stehen, können auch kleine Bissen und einzelne Stückchen gefüttert werden. Für die Beikost-Startphase empfehlen Experten vor allem Gemüse, nach einigen Wochen kann auch Fleisch – natürlich ebenfalls püriert – beigemengt werden. Fleisch ist übrigens ein wichtiger Eiweiß-, Eisen und Vitamin-B-Lieferant. Innereien wie Leber oder Nieren sollten aufgrund ihrer potentiell hohen Schadstoffbelastung für Kleinkinder aber tabu sein!

 

Vorsicht mit Kuhmilch und Nüssen

Kuhmilch und Kuhmilchprodukte sollten Sie Ihrem Kind auf keinen Fall vor dem sechsten bis siebenten Lebensmonat servieren. Kuhmilch zählt – wie auch Eier oder Nüsse – zu den häufigsten Allergie-Auslösern. Mit diesen Nahrungsmitteln starten Sie als Beikost am besten erst nach dem ersten Geburtstag mit kleinsten Mengen. Treten Ausschläge, plötzliche Blähungen, Durchfall oder gar Atemprobleme auf, gilt: Schnell zum Arzt. Die genannten Symptome sind nämlich typische Abwehr- und Unverträglichkeitszeichen des Organismus. Und nicht vergessen: Zu jedem Essen gehört ein Getränk. Ideal ist Wasser (abgekochtes Leitungswasser oder „stilles“ Mineralwasser) oder ungesüßte Kindertees. Bieten Sie Ihrem Baby bei jeder Mahlzeit immer wieder nach einigen Bissen einen Schluck aus dem Trinkbecher an. Es dauert nämlich, bis die Kleinen wissen, wann sie trinken sollen, und dieses Bedürfnis auch selbst stillen, beziehungsweise artikulieren können. Bei vielen Kindern heißt nämlich auch „Durst“ beziehungsweise „ich will trinken“ schlicht und einfach: „Hamm!“

 

Autor: BabyExpress

Fototcredit: margouillat photo, Gayvoronskaya_Yana /Shutterstock.com

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