Kuhmilchallergie

Die richtige Ernährung bei Milcheiweißallergie

Wenn Eltern erfahren, dass ihr Kind unter einer Kuhmilchallergie leidet, sind sie zunächst oftmals geschockt. Auf der einen Seite sind sie glücklich, dass sie nun endlich wissen, warum das Kind so häufig Verdauungsprobleme hat, andererseits haben sie oft keine Ahnung, wie sie ihr Kind von nun an ausgewogen ernähren sollen.

Welche Lebensmittel müssen gemieden werden?

 

Die Symptome der Milcheiweißallergie sind vielfältig und betreffen nicht nur das Verdauungssystem, sondern auch die Atemwege, die Haut und das allgemeine Wohlbefinden der Kinder. Die Symptom-Checkliste von nestlehealthscience.de hilft unsicheren Eltern dabei herauszufinden, ob hinter den Beschwerden des Babys eine Allergie gegen Kuhmilcheiweiß stecken könnte. Eine Kuhmilchallergie ist naheliegend, wenn die typischen Symptome wie Hautausschlag, Durchfall, Erbrechen oder Bauchschmerzen kurz nach dem Milchverzehr auftreten. Die endgültige Diagnose kann jedoch nur durch einen Arzt gestellt werden. Eventuell stecken auch normale kindliche Verdauungsstörungen hinter den Beschwerden.

 

Sobald feststeht, dass ein Kind tatsächlich an einer Milcheiweißallergie leidet, darf es weder Milch noch Milchprodukte erhalten. Die folgenden Lebensmittel enthalten Milcheiweiß und müssen daher vom Speiseplan gestrichen werden:

 

  • Milch
  • Joghurt
  • Quark
  • Butter
  • Sahne
  • Kuchen und Torten
  • Pudding
  • Milcheis
  • Käse
  • Kakao
  • Buttermilch
  • Sauermilch
  • Milchschokolade

 

Darüber hinaus enthalten viele Fertigprodukte, darunter auch verarbeitetes Fleisch und Wurst, ebenfalls Milchbestandteile. Dasselbe gilt für zahlreiche Fertigbreie. Deshalb sollten Eltern eines allergischen Babys immer die Zutatenlisten der Nahrungsmittel studieren. Da es sich bei Milch um ein Allergen handelt, müssen sämtliche Milchbestandteile in den Zutatenlisten hervorgehoben werden.

 

Die richtige Ernährung bei Milcheiweißallergie

Können andere Milchsorten angeboten werden?

 

Viele Eltern fragen sich, ob bei einer Allergie gegen Kuhmilch andere Milchsorten wie Schafs- oder Ziegenmilch angeboten werden können. Die konkrete Zusammensetzung der Milchsorten unterscheidet sich zwar, allerdings reagieren nahezu alle Babys, die das Kuhmilcheiweiß nicht vertragen, auch allergisch auf Schafs- oder Ziegenmilch. Alternativ können Kleinkinder Getreide- oder Nussmilch erhalten. Dafür eignen sich zum Beispiel Hafermilch oder Mandelmilch. Die Pflanzenmilch können Eltern ähnlich verarbeiten wie normale Kuhmilch und etwa zum Backen oder Kochen verwenden. So muss das Kind trotz Milcheiweißallergie nicht auf Eis, Pudding oder Kuchen verzichten.

 

Allergische Babys erhalten ausschließlich Muttermilch oder hypoallergene Milch

 

Es ist eine Herausforderung, Milchprodukte komplett aus der Ernährung eines Kindes zu streichen, ohne dass es unter Mangelerscheinungen leidet. Babys mit Milcheiweißallergie sollten deshalb so lange wie möglich gestillt werden. Stillen hat viele Vorteile und trägt dazu bei, das Risiko für weitere Allergien zu verkleinern. Alternativ kann das Kind hypoallergene Milch erhalten. Diese Milch ist so verarbeitet, dass die Eiweißbestandteile kleiner sind, sodass das Allergierisiko verringert wird.

 

Wie kann der Calcium-Bedarf ohne Milch gedeckt werden?

 

Nach einiger Zeit wird der Arzt versuchen, dem Kind in kleinen Mengen wieder Milchprodukte zuzuführen. Da die Milcheiweißallergie bei den meisten Kindern von selbst wieder verschwindet, kann es sein, dass es schon bald wieder Milchprodukte konsumieren darf. Falls es weiterhin allergisch reagiert, sollten Eltern einen Ernährungsberater konsultieren, um eine ausgewogene Ernährung ohne Mangelerscheinungen sicherzustellen. Insbesondere der Calcium-Bedarf muss besondere Beachtung finden. Milch enthält einen hohen Anteil an Calcium, weshalb gezielt Ersatzprodukte in die Ernährung eingebaut werden sollten. Zu den milchfreien Lebensmitteln, die viel Calcium enthalten, gehören zum Beispiel Trockenfrüchte, Beeren, grüne Gemüsesorten, Fenchel und Hülsenfrüchte. Zudem sollten Eltern den Wasserbedarf des Babys mit einem Mineralwasser decken, das einen hohen Calcium-Gehalt aufweist.

 

Welche milchfreien Lebensmittel enthalten viel Eiweiß?

 

Dazu kommt noch, dass Milch ein guter Eiweißlieferant ist. Werden alle Milchprodukte gemieden, muss deshalb auf eine ausreichende Eiweißzufuhr geachtet werden. Der Nährstoff ist für den Aufbau und die Erhaltung der Körperzellen von hoher Bedeutung. Ein Mangel äußert sich durch Haarausfall, Wachstumsstörungen und Muskelschwäche. Bei Babys mit Milcheiweißallergie kann der Eiweißbedarf durch Fleisch, Ei und Fisch sichergestellt werden.

 

Vorsicht bei Restaurantbesuchen und Kindergeburtstagen

 

Nach einiger Zeit gewöhnen sich die Eltern an die Milcheiweißallergie des Kindes und die Ernährung stellt zu Hause kein Problem mehr dar. Etwas schwieriger wird es beim Essen außerhalb. Wer im Restaurant nicht weiß, was er für sein Kind bestellen soll, sollte sich nach den Allergenen erkundigen. Die Restaurantbesitzer sind gesetzlich dazu verpflichtet, auf Nachfrage über die in den Speisen enthaltenen Allergene Auskunft zu geben. Noch komplizierter ist es, wenn das Kind alleine auf Kindergeburtstagen eingeladen ist oder im Kindergarten isst. Um zu vermeiden, dass das Kind dort Kuhmilchprodukte zu sich nimmt, sollten die Erzieher und Eltern der anderen Kinder informiert werden.

 

Was tun, wenn das Kind Milchprodukte verzehrt hat?

 

Manchmal lässt es sich trotz aller Vorsicht nicht vermeiden, dass das Kind Milchprodukte aufnimmt. Eltern sollten für solche Fälle mit dem Kinderarzt einen Plan für den Notfall erstellen. Dort wird festgehalten, wie Außenstehende reagieren sollen, falls das Kind eine allergische Reaktion zeigt. Zudem sollten alle wichtigen Telefonnummern notiert werden, die im Ernstfall angerufen werden müssen. Im Idealfall hat das Kind den Notfallplan immer dabei, wenn es nicht zu Hause essen wird.

Fotocredit: Africa Studio, FamVeld /Shutterstock.com

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