Fieber bei Babys

Fieber bei Babys

Die normale Körpertemperatur eines Kindes liegt zwischen 36,5 und 37,3 Grad Celsius. Bei Babys schwankt die Körpertemperatur im Verlauf des Tages um ein Grad. Sie steigt während des Tages und sinkt nach Mitternacht wieder ab. Studien haben gezeigt, dass Eltern in 75% der Fälle bereits durch das Berühren der Augenbrauen Ihres Kindes feststellen können, ob Ihr Kind fiebert oder nicht. Ab einer rectalen Temperatur von 38,5 Grad spricht man von Fieber.

 

Fieber ist generell ein Abwehrmechanismus des Körpers, deswegen sollte man auch nicht schon bei 38,5 Grad Fieber senken. Der Körper versucht durch das Erwärmen vermehrt Krankheitserreger, wie Viren oder Bakterien abzutöten. Auch die Umgebung beeinflusst die Temperatur des Kindes. Ist das Kind jünger als drei Monate sollte bei Fieber (bei einer Temperatur ab 38,5 Grad Celsius) immer der Arzt aufgesucht werden. Ansonsten wird zunächst die Beobachtung des Kindes empfohlen. Verhält es sich ungewöhnlich, ist ein sehr lebhaftes Kind zum Beispiel sehr still, oder hält sich das Fieber länger als drei Tage über 38,5 Grad Celsius, ist der Besuch des Arztes anzuraten. Ebenso, wenn weitere Symptome, wie Erbrechen, Kopfschmerzen, Durchfall oder erschwerte Atmung hinzukommen.

 

Fieberkrämpfe

Manche Kinder bekommen sogar Fieberkrämpfe. Dabei steigt die Temperatur sehr schnell, das Kind wird steif und sehr bleich. Teilweise treten auch Zuckungen auf. In der Regel vergehen diese Krämpfe innerhalb weniger Sekunden, beziehungsweise Minuten und das Kind schläft erschöpft ein. Wenn Fieberkrämpfe auftreten, sollten Sie immer einen Notarzt rufen. Sie dürfen das Kind auf keinen Fall fixieren. Lockern Sie lediglich die Kleidung und nehmen dem Kind eventuell den Nuckel aus dem Mund. Achten Sie darauf, dass die Atemwege frei bleiben.

 

Bei Kindern im ersten Lebensjahr wird die Temperatur am besten im Anus ermittelt. Die im Ohr oder im Mund gemessenen Werte sind in der Regel circa 0,5 Grad Celsius niedriger. Das Kind während des Messvorgangs mit dem Bauch nach unten legen und das Thermometer sanft etwa 1,5 Zentimeter in den Anus einzuführen. Tauchen Sie das Thermometer zuvor in Creme oder Vaseline, um die Prozedur angenehmer zu gestalten. Bei Kleinkindern oder älteren Kindern ist eine Messung mit einem digitalen Ohrthermometer einfacher und schneller, diese Kinder tolerieren meist keine rectale Messung mehr. Von der Messung unter der Achsel wird prinzipiell abgeraten.

 

Fieber bei Babys

Bei Fieber sollte Ihr Kind ausreichend trinken.

Fiebert Ihr Kind, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Kind ausreichend trinkt, der Bedarf an Flüssigkeit erhöht sich. Die Gabe von häufig verabreichten kleinen Trinkmengen ist sinnvoll. Trinkt Ihr Kind ausreichend, ist es nicht schlimm, wenn Ihr Kind nicht die gewohnten Mengen an Nahrung zu sich nimmt. Geben Sie Ihrem Kind ungesüßten Tee, verdünnten Saft oder warmes Wasser zum trinken. Wenn Sie stillen selbstverständlich Muttermilch. Achten Sie auch auf ausreichend Schlaf und Ruhe des Kindes. Ist es jedoch in der Lage zu spielen, muss das Kind nicht dauerhaft im Bett liegen.

Das Zimmer des kleinen Patienten sollte immer gut gelüftet sein, die Raumtemperatur zwischen 18 und 19 Grad Celsius liegen. Das so genannte gezielte „ausschwitzen“ durch zusätzliche Wärmezufuhr ist für ein Kind nicht zu empfehlen. Wechseln Sie regelmäßig durch schwitzte Kleidung und Bettwäsche. Zur Senkung des Fiebers können Sie Wadenwinkel mit, in 20 Grad Celsius warmen Wasser, angefeuchteten Tüchern durchführen. Oder Sie reiben Ihr Kind mit warmem Wasser, indem ein Spritzer Zitronensaft oder Kamillentee enthalten ist, ab. Reiben Sie von außen zur Körpermitte. Trocken Sie das Kind danach gut ab und ziehen ihm einen angewärmten Schlafanzug an.

 

Zur Senkung von Fieber können beim Baby und Kind Fieberzäpfchen verabreicht werden.

Nach Rücksprache mit ihrem Kinderarzt können ab einer Temperatur von 39,5 Fieberzäpfchen verabreicht werden, um den Kreislauf des Kindes zu schonen. Die Dosierung dieser Mittel ist stark vom Gewicht und vom Alter des Kindes abhängig. Für Babys und Kleinkinder gibt es spezielle Fieberzäpfchen. Auch im homöopathischen Bereich werden Fieber senkende Globuli und Zäpfchen angeboten.

 

Bedenken Sie stets, dass kranke Kinder besonders empfindlich und quengelig sein können, sie wollen die Eltern auch oft ständig um sich haben. Üben Sie sich in Nachsicht. Denken Sie daran, auch Sie sind schnell genervt und angegriffen, wenn Sie krank sind.

 

Autor: Dr. Brigitte Hübner

Fotocredit: Goncharov_Artem, nokkaew /Shutterstock.com

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