Eine Sonnebrille für das Baby

Eine Sonnenbrille für mein Baby?

Hohe Berge, tiefe Wellen-Täler, selbstgebaute Sandburgen – dank der Sonne erscheinen uns in den heißen Monaten die diversen Sehenswürdigkeiten in besonders schönem Licht. Auf lange Sicht kann zu viel Sonne unseren Augen aber schaden und sogar irreversible Schäden hervorrufen. Eine gute Sonnenbrille für Groß und Klein ist deshalb weit mehr, als ein schmückendes Accessoire. Wir verraten Ihnen, worauf es beim Sonnenbrillenkauf für Kinder und Eltern ankommt.

 

Endlich Sommer, endlich Sonne, Meer und Berge! Doch Vorsicht – denn unsere Augen freuen sich ohne geeigneten Schutz nicht sehr über die intensive Sonneneinstrahlung. Am Wasser und in luftigen Höhen sollten wir daher unsere Sehinstrumente mit einer guten Sonnenbrille schützen. Was die meisten Erwachsenen auch tun. Die Kinder werden in dieser Hinsicht aber oft im Stich gelassen. Doch gerade unser Nachwuchs braucht qualitativ hochwertigen Schutz für die jungen Augen, da andernfalls Langzeitschäden vorprogrammiert sind. Und Augenschäden sind irreversibel.

 

Die Sonnenintensität ist nicht überall gleich

In der Urlaubszeit sind die Augen noch mehr gefährdet als im Alltag: Ein Grund ist die höhere Reflexion der UV-Strahlen, z.B. durch hellfarbigen Sand (plus 15%) oder Wasser (ca. plus 5%). Grasbewuchs absorbiert dagegen die UV-Strahlung nahezu gänzlich. Besonders wichtig ist ein hochwertiger Sonnenschutz daher bei Aufenthalten an Gewässern und Stränden. Die UV-Intensität ist aber auch von der Jahres- und Tageszeit, dem Breitengrad und von der Meeresspiegelhöhe abhängig! Pro 1.000 Höhenmeter steigt die UV-Belastung um etwa 15%. In den Monaten Mai, Juni, Juli, wenn der Einfallswinkel der Sonne am größten ist, erreicht auch die UV-Strahlung ihre höchsten Werte, besonders in der Zeit von 11 bis 15 Uhr. Eine dichte Wolkenschicht kann bis zu 90 Prozent der UV-Strahlung filtern. Dünne Wolkenschichten können allerdings durch neuerliche Reflexion der Bodenreflexion wie ein Verstärker wirken. Sie – und Ihre Kids – sollten also auch bei leichter Bewölkung eine Sonnenbrille tragen! Der Einfallswinkel der UV-Strahlung ist umso größer, die Strahlung damit umso intensiver, je geringer die geografische Breite ist. Das bedeutet, dass beispielsweise in unseren südlichen Nachbarländern die UV-Strahlung in der Regel intensiver ist als zuhause in Österreich.

 

Vorbeugung ist der beste Schutz – Sonnenbrille auch für Baby und Kleinkind

„Die einzige effektive Vorbeugung gegen Langzeitschäden durch Sonneneinstrahlung ist das Tragen von hochwertigen Sonnenbrillen, die über einen guten UV-Schutz verfügen“, meint Univ.-Med. Dr. Thomas Pfleger, Facharzt für Augenheilkunde und Optometrie. „Andernfalls kann es zu Bindehautentzündungen im geringsten Fall und Netzhautschäden im schlimmsten Fall kommen – ganz abgesehen von Langzeitschäden, wie etwa dem Grauen Star, dessen Entstehung durch intensive Lichteinwirkung beschleunigt wird.“ Eine weitere mögliche Augenschädigung durch zu viel Sonne ist beispielsweise eine Begünstigung von Hornhautdegenerationen.

 

Sonnenbrille

Hände weg von Billigbrillen!

 

Von lustigbunten Gläsern aus dem Supermarkt oder vom Kiosk sollten Sie unbedingt Abstand nehmen und mit dem Nachwuchs lieber den Weg zum Fachoptiker antreten. Nur er kann den optimalen Sonnenschutz für Kinderaugen gewährleisten und die Brille auch so anpassen, dass sie auch bei wildesten Spielen nicht von der Nase rutscht. Auch der richtige Sitz der Kinderbrille ist wichtig. Achten Sie also darauf, dass keine Druckstellen entstehen können, Kinderhaut ist schließlich empfindlicher als die von Erwachsenen. Und wenn die Gläser drücken, wird sie der Nachwuchs bald in die nächste Ecke pfeffern. Denken Sie auch daran, die Sonnenbrille beim Optiker neu anpassen zu lassen, wenn das Kind wieder gewachsen ist. So ist gewährleistet, dass der Sonnenschutz auch noch im nächsten Jahr passt.

 

Beim Sonnenbrillen-Shopping voll durchblicken

„Nicht zu unterschätzen ist auch die Verletzungsgefahr durch Billiggläser, da diese beim Spielen leicht brechen. Und das kann wahrlich ins Auge gehen!“ ergänzt Harald Belyus, Optikermeister, Ausschussmitglied der Wiener Optikerinnung und Herausgeber des Fachmagazins „optikum“. „Gute Brillen aus speziellen Kunststoffen dagegen halten sogar starke Schläge, wie etwa bei einem Fahrradsturz, aus.“ Auch auf eine scharfe Abbildung sollten Sie achten: Gute Sonnenbrillen müssen schlierenfrei sein und dürfen nicht verzerren.

 

Weiterer Tipp fürs Sonnenbrillen-Shopping: Der obligate 100%ige UV-Schutz sollte vom Verkäufer unbedingt bestätigt werden. Wichtig für den optimalen Augenschutz ist natürlich auch, dass die Brille oft – und in den richtigen Momenten – getragen wird. „Viele Eltern glauben, dass eine Schirmkappe als Sonnenschutz für die Augen bei Kindern reicht,“ weiß Belyus. „Bedenken Sie aber, dass besonders am Strand und im Wasser das Licht enorm reflektiert wird und von unten in die Augen strahlt. Also auch bei kleinen Kindern nie auf eine Sonnenbrille verzichten!“ Kinderbrillen sollten jedenfalls mindestens mit der gleichen Sorgfalt ausgesucht werden wie Erwachsenenbrillen. Beste Qualität ist oberstes Gebot, der modische Aspekt sollte aber auch bei den Kids nicht zu kurz kommen, damit sie ihre Brille mögen und sie gerne aufsetzen. Übrigens: Kontaktlinsen bieten – selbst wenn sie einen UV-Filter besitzen – nur unzureichend Schutz vor optischer Strahlung, da sie nur einen Teil des Auges bedecken und nur einen Teil der optischen Strahlung filtern. Bindehaut und Lider bleiben ungeschützt.

 

Mögliche Augenschädigungen durch zu viel Sonne

  •  Bindehautentzündung (Conjunctivitis)
  •  Begünstigung von Hornhautdegenerationen, wie z.B. das Flügelfell (Pterygium)
  •  Begünstigung eines Grauen Star (Cataract)
  •  Netzhautschäden durch UVA-Strahlung
  •  Schneeblindheit (Photokeratitis elektrika)

Was eine gute Sonnenbrille können muss:

 

– Sonnenschutzgläser sollten Wellenlängen bis 380nm absorbieren. Dies gilt auch für selbstverfärbende (phototrope) Sonnenschutzgläser.

 

– Dunkle Gläser bieten nicht automatisch einen UV-Schutz. Dunkle Sonnengläser ohne UV-Schutz sind als äußerst negativ zu bewerten, da die Pupillen in diesem Fall sogar noch weiter geöffnet werden und dadurch der UV-Strahlung noch stärker ausgesetzt sind.

 

– Die Fassung sollte stabil und aus hautfreundlichen Materialien hergestellt sein. Vermeiden Sie Fassungen mit hohem Nickelgehalt, da sie leicht korrodieren und unangenehme Hautreizungen hervorrufen können.

 

– Achten Sie auf einen guten Sitz Ihres Sonnenschutzes. Rutschende oder gar drückende Sonnenbrillen sind extrem störend.

 

– Bei der Ausübung diverser Sportarten sind Kunststoffgläser zu bevorzugen, da sie bruchfester sind.

 

– Nicht alle Glastönungen sind als Blendschutz geeignet. Modefarben, wie hellblau oder rosa sind nur eingeschränkt anwendbar.

 

– Bei Sonnenbrillen mit eingebauter optischer Korrektur stärkerer Fehlsichtigkeiten sollte man Brillengläsern mit höherem Brechungsindex den Vorzug geben. Neben einem deutlich dünneren Design und geringerem Gewicht ist auch die Schutzwirkung gegen UV-Strahlen besser.

 

– Kontaktlinsenträger sollten sich beim Kauf einer Sonnenbrille mit optimierter Passform beraten lassen. Eine gut gewählte Sonnenbrille schützt Kontaktlinsenträger vor unangenehmem Wind und aufgewirbelten Schmutzpartikeln.

 

Autor: BabyExpress

Fotocredit: triocean, 5nikolas5 /Shutterstock.com

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