Babys Grenzen – ab wann fängt Erziehung an?

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Babys Grenzen – ab wann fängt Erziehung an?

Kinder benötigen von Anfang an viel Liebe, Nähe und Geborgenheit, ganz besonders aber in den ersten Lebensmonaten. Denn in dieser Zeit muss sich Ihr Baby von der Geborgenheit in Ihrem Bauch auf die laute Welt umstellen. Weint Ihr Baby, sollten Sie so gut wie möglich auf seine Bedürfnisse eingehen, aber auch Grenzen setzen.

 

Babys Bedürfnisse

Babys haben von Geburt an Bedürfnisse und diese möchten sie auch erfüllt bekommen. Eltern bemühen sich dem Kind Nahrung, Nähe und frische Windeln zukommen zu lassen. Ihr Baby soll lernen, dass seine Bedürfnisse erfüllt werden. Denn sie brauchen es, um ihr Urvertrauen zu behalten und eine innerliche Grundsicherheit zu bekommen. Sie müssen aber ebenso lernen, dass es andere Menschen mit eigenen Bedürfnissen gibt.

 

Wann dem Kind die ersten Grenzen setzen?

Ihr Kind muss  lernen, dass Sie auch ein eigener Mensch mit eigenen Bedürfnissen sind. Ein Säugling kann das natürlich noch nicht – im ersten halben Lebensjahr ist es noch nicht möglich, ein Baby zu erziehen. In diesem Alter kann Ihr Baby entwicklungsbedingt noch gar nicht unterscheiden, was richtig oder falsch ist und was ja oder nein bedeutet. Ihr Baby kann lediglich auf seine Bedürfnisse aufmerksam machen und ist darauf angewiesen, dass Sie diese befriedigen. Sie sollten sich also keine Sorgen darüber machen, dass Sie es zu sehr verwöhnen. Im ersten Halbjahr ist es daher wichtig, Ihrem Kind so viel Aufmerksamkeit, Zuwendung, Nähe und Geborgenheit zu geben, wie es fordert.
Erst in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres entwickelt Ihr Baby allmählich einen eigenen Willen und lernt, dass es durch bestimmtes Verhalten konkrete Reaktionen provozieren kann. Ihr Baby wird ab diesem Zeitpunkt womöglich damit beginnen, durch zielgerichtetes Schreien die Handlungen von Ihnen und Ihrem Partner zu beeinflussen. Frühestens jetzt wird ein Erziehen Ihres Babys möglich: Wenn es seine Handlungen bewusst steuert, um damit etwas zu erreichen, müssen Sie ihm beibringen, dass nicht immer alles nach seinem kleinen Köpfchen geht.

 

Wie setzt man nun Grenzen?

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Gegen Ende des 1. Lebensjahres können Sie von Ihrem Baby bereits etwas Geduld einfordern. Sie müssen nicht gleich springen, wenn es etwas von Ihnen möchte – es kann jetzt durchaus mal kurz warten. In der Regel werden Sie schnell lernen, ob wirklich etwas ist oder ob Ihr Baby nur jammert, um Ihre Aufmerksamkeit zu erregen oder etwas einzufordern.

 

Nein, Baby!

Die ersten Verbote können Sie nun ebenfalls aussprechen: Gehen Sie aber davon aus, dass diese noch nicht gleich fruchten. Manche Wörter bekommen für Babys erst gegen Ende des ersten Lebensjahres überhaupt eine Bedeutung. Bis sie schließlich anfangen, den Sinn von Regeln und Verboten zu erfassen, dauert es dann noch mindestens ein weiteres Jahr.

Ein klares „Nein“ wirkt eindrucksvoller, wenn Sie es nicht so oft aussprechen. Lassen Sie sich in Stresssituationen nicht dazu hinreißen, es ständig zu wiederholen. Nutzen Sie es wirklich nur als Verbotswort, insbesondere dann, wenn es dem Schutz Ihres Kindes dient, also beispielsweise bei gefährlichen Gegenständen. Wenn Ihr Baby „Nein“ nicht versteht, strafen Sie es nicht! Denn Strafen bringen nichts, da Ihr Baby Strafen noch nicht mit seinem Fehlverhalten in Verbindung bringen kann. Hier wirken Lob und liebevolle Zuwendung bei gewünschtem Verhalten besser.

 

Rituale helfen

Dennoch ist es sinnvoll, dass auch schon Babys gewisse Regeln lernen, die sich im ersten Lebenshalbjahr auf einen regelmäßigen, vorhersehbaren Tagesablauf beschränken. Das Ganze können Sie z.B. mit einem Ritual machen. Am besten eignet sich so ein Ritual vor dem Schlafen: Legen Sie Ihr Baby ins Bett, singen Sie ihm ein Lied vor und geben Sie ihm danach einen Gute-Nacht-Kuss. Sobald sich ein regelmäßiger Tagesablauf mit festen Schlafenszeiten eingespielt hat, sollten Sie zudem die Schlafenszeit möglichst genau einhalten und Ihr Baby immer ungefähr zur selben Uhrzeit zu Bett bringen. Ein geregelter Tagesablauf ist besonders wichtig für Babys, denn dieser gibt Ihnen das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.

 

Fotocredit: Halfpoint/Shutterstock.com

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